Zum Schluss alle letzten Kräfte mobilisiert…

23. 11. 18
posted by: Ulrike Giesa

Zum Abschluss einer langen Saison warteten noch die oberbayerischen Einzelmeisterschaften der U14 im legendären Münchner Dante-Stadion auf die 12- und 13-jährigen Leichtathleten des TV Lenggries. Dass sich einige Jugendliche bewußt Hoffnungen auf Edelmetall machen durften, war im Vorfeld anhand der Leistungen für die Trainer sichtbar.

Trotz einer super funktionierenden Zusammenarbeit zwischen den Trainern und der Mädchen der LG Oberland konnte die erste Mädchenstaffel mit Maria Achner, Lotta Metzger (beide Lenggries), Karen Wüstefeld (Holzkirchen) und Katharina Probst (Hausham) nicht ganz an ihre Bestzeit über die 4x75m herankommen und musste sich am Ende mit Platz 5 (41,56 sec) begnügen. Die zweite Staffel mit Paula Rohrmoser (Lenggries), Johanna Keil (Bad Tölz), Leni Schmitt und Sofia Raith (beide Schaftlach) kam auf Platz 22 (46,01 sec). Bei den Buben konnte nur eine Staffel gestellt werden, weil der erst 11jährige Michael Gerg kurzfristig als 4. Läufer einsprang. Obwohl die Wechsel alle nicht optimal verliefen, brachten Michael, Karli Kiefersauer (beide Lenggries), Florian Hefele und Anian Weindl (beide Schaftlach) den Staffelstab nach 46,67sec ins Ziel und landeten damit auf den 10. Rang.

Den goldigsten Tag erlebten die 13jährigen Oberlandler beim 2000m Lauf. Sowohl Catherine Wehrmann (Hausham) als auch Karli Kiefersauer (Lenggries) waren über die Langdistanz nicht zu schlagen und liefen allen davon. Catherine kam nach 7:21,12 sec als erste ins Ziel, Karli konnte in 7:58,62 min den Oberbayerischen Meistertitel erlaufen und beide freuten sich riesig über die Goldmedaille. Dazu warf Karli den Diskus zu einer neuen Bestleistung (20,35m), die den 6. Rang bedeutete und im Hoch- (1,30m) und Weitsprung (3,76m) kam er ebenso an seine Bestleistungen heran. Die 12jährige Katharina Kluge ging ebenfalls im Diskus (14,25m – 11.Platz) und im 2000mLauf (8:31,60 min – 4. Platz) an den Start und zeigte in ihren ersten Wettkämpfen in diesen beiden Diszplinen gute Ansätze. Die 13jährige Paula Rohrmoser war an diesem Tag vom Pech verfolgt: Zuerst blieb sie in ihrem 60mHürdenlauf an der 5. Hürde hängen und musste abbremsen, danach wollte die 3kg Kugel nicht so recht fliegen und Paula kam über 7,38m nicht hinaus, was den 11. Rang bedeutete. Als zweitbeste gemeldete Athletin im Diskuswurf wollte sie dann nach dem Titel greifen, aber in allen drei Versuchen flog der Diskus am Sektor vorbei und somit verhinderten drei ungültige Versuche ihre Träume. Die gleichaltrige Maria Achner kämpfte sich tapfer durch ihre Lieblingsdisziplin, den Sprint. Im Vorfeld mit Verletzungen geplagt, zeigte sie aber Mut und konnte ihren 75m-Vorlauf klar gewinnen (11,10 sec), leider reichte die Zeit jedoch nicht für den Finaleinzug der besten 8. Ebenso konnte Katharina Probst aus Hausham ihren 75m Vorlauf in 10,70 sec klar dominieren, aber am Ende fehlten 14 Hundertstel zum Einzug ins Finale. Dort konnten sie dann ihre Trainingspartnerin und Freundin Karen Wüstefeld (Holzkirchen) aber anfeuern, die in 10,51 sec den 6. Platz erreichte. Im 60m Hürdenlauf fehlten Maria durch die Verletzungen noch einige Trainingsläufe für eine Top-Zeit, die 11,57 sec reichten zum 26. Platz (von 52), Karen kam in 10,79 sec auf Platz 12.

Lotta Metzger ging in ihren Parade-Disziplinen Hoch-, Weitsprung, 60m Hürde und Speerwurf an den Start. Gleich in allen vier Disziplinen rechnete sie sich Chancen auf Edelmetall aus. Im 60m Hürdenlauf verhinderte ein kleiner Strauchler an der vorletzten Hürde den Sprung aufs Trepperl, Lotta wurde mit 10,89 sec (PB) Vierte. Aufgrund des sehr engen Zeitplans musste sie dann im Weitsprung nach dem 2. Versuch abbrechen, weil Lotta auf jeden Fall den Hochsprung nicht verpassen wollte. Die bis dahin stehende Weite von 4,40m reichte zu Platz 5. Dass es eine gute Entscheidung war, zum Hochsprung zu wechseln, zeigte Lotta dann mit übersprungenen 1,40m und dem Gewinn des Vize-Meistertitels hinter ihrer Dauerrivalin Leonie Schmidt (1,46m) von der LG Würm Athletik. Beim abschließenden Speerwurf blockierte allerdings ihre Schulter und Lotta kam nicht über 15,50m hinaus, sie brach den Wettkampf ab. Karen Wüstefeld, die 80% ihres Trainings in Lenggries durchführt, warf den Speer zu einer neuen Bestleistung von 28,37m und zum Gewinn der Silbermedaille. Im Rahmenprogramm wurde Hammerwurf für die 15jährigen angeboten, dies nutzte die 14jährige Christina Auer, um in ihrer neuen Lieblingsdisziplin noch vor dem Winter ein paar gute Würfe zu absolvieren. Und es sollte ihr auch gelingen, gleich im ersten Versuch landete das 3kg Gerät bei 28,30m und somit hat Christina bereits jetzt schon die benötigte Qualifikationsweite für die Bayerischen Meisterschaften 2024 erreicht.

Am Tag der deutschen Einheit fanden noch die Bayerischen Senioren-Mehrkampfmeisterschaften im schwäbischen Aichach statt. Dort ging die Lenggrieserin Traudi Kiefersauer bei den W40 erstmals an den Start. Nach den fünf Diszplinen 100mSprint, Weitsprung, Kugelstoß, Hochsprung und 800m Lauf errang sie mit den 2042 Punkten vor Kerstin Hahner (TSV Friedberg – 2024P.) den 1. Platz und somit den Meistertitel.

Zeitgleich fand in Wasserburg der traditionelle Saisonabschluss in Wurf und Sprung statt. Simon Bittner, Antonia Dübell und Franziska Lippert schafften hier noch einmal gute Bestleistungen. Allen voran der 16jährige Simon, der in allen Sprungdisziplinen an den Start ging. Im Stabhochsprung konnte er 2,45m überspringen, im Weitsprung schaffte er gleich zu Beginn 5,33m und im Hochsprung stand die 1,71m am Schluss zu Buche, was bedeutet, dass er nun seine Trainerin Evi Stadler locker überspringen kann. Die 13jährigen Franziska und Antonia, die bei den oberbayerischen Meisterschaften verhindert waren, gingen im Diskus und Kugelstoß an den Start und gleich im ersten Versuch warf Franziska den Diskus auf gute 18,73m, auch Antonia zeigte eine neue Bestleistung mit 11,82m. Dazu sprang Franziska zu einer neuen Bestweite von 3,51m. Damit wurde nun die Freiluft-Saison abgeschlossen und die Kraftreserven können über den Winter neu aufgefüllt werden.
Bericht/Fotos: Traudi Kiefersauer

Karli u. Catherine